Schulentwicklungsplanung im Landkreis Helmstedt;
hier: Gymnasiale Strukturen im Landkreis Helmstedt
Protokoll:
Die Wortbeiträge einzelner Abgeordneter werden wie folgt zusammengefasst:
Herr Hoppe verweist auf die 3 Leitlinien der Schulentwicklungsplanungsgruppe. Zu beiden Beschlussvorschlägen bezieht er Stellung und verdeutlicht dabei ein Ungleichgewicht der Schullandschaft zwischen dem Nord- und Südkreis. Damit bekräftigt er die zu fassenden Grundsatzbeschlüsse, die wegweisend die Bildung und Zukunft der Kinder im Kreisgebiet gestalten würden.
Herr Weber erläutert den parteiübergreifenden und sachorientierten Aufbau des Strategiepapiers aus der Schulentwicklungsplanungsgruppe. Es liege in der Verantwortung des Schulträgers attraktiv eine moderne und wohnortnahe Beschulung zu ermöglichen. Er dankt außerdem für zahlreiche Rückmeldungen aus der Bevölkerung, die diesen Prozess in der Arbeitsgruppe zuletzt mitbewegt hätten.
Herr Alt bestärkt einerseits die Verwaltungsvorlage in Bezug auf die Entwicklung der Stadt Königslutter, auf die Wahlfreiheit der Schulform für die IGS und auf die Unterrichtsversorgung. In seiner persönlichen Güteabwägung würden ihn andere Argumente überzeugen und er beleuchtet die Bildungsqualität, die Genehmigungsfähigkeit eines Neubaus, das Nachnutzungskonzept, die Zügigkeiten und Schulbezirke sowie die Profilvielfalt. Er positioniert sich dahingehend, dass er sich der Standortfrage enthält und beantragt für die FDP/UWG/Ziel-Gruppe die namentliche Abstimmung.
Frau Heister-Neumann argumentiert in Bezug auf die Aspekte Regionalität, Bildungsqualität und Finanzierung und wird im Ergebnis der Vorlage nicht zustimmen. Sie dankt der Schulentwicklungsplanungsgruppe für die Ausarbeitung des Stategiepapiers.
Herr Johns könne das Vorhaben ebenfalls ohne fehlende Genehmigung hinsichtlich der Finanzierung nicht unterstützen. Er hält die mögliche Beschlussfassung für voreilig, da weitere Aspekte hätten Berücksichtigung finden müssen und setzt sich daher für den Erhalt der bisherigen Schullandschaft ein.
Frau Bode verdeutlicht ihre ganzheitliche Betrachtungsweise und ihre damit verbundenen Abwägungen, auch hinsichtlich der Finanzierbarkeit. Mitunter geht sie auf die Stellungnahmen speziell aus den Schulen ein, die Bedenken zur Zügigkeit äußern. Sie spricht sich damit für den Erhalt der 3 Gymnasien aus und lehne einen Neubau ab.
Frau Jäger könne allen vorgetragenen Argumenten folgen und appelliert daran, den Mut für eine weitreichende Entscheidung zu haben. Sie wirbt für eine gerechtere Aufteilung der Schulstandorte und prognostiziert eine "Sogwirkung" mit dem Neubau einer Schule in Königslutter.
Auch die Herren Handschuch und Hartung unterstützen die anstehende Grundsatzentscheidung zur Verlegung des GaBö.
Herr Radeck erinnert abschließend daran, dass die heute zu fällende Entscheidung eine weitreichende Tragweite hätte. Entweder die Verlegung des GaBö oder der erhöhte Sanierungsaufwand am hiesigen Standort würden die Entscheidung für die folgenden 50 Jahre wirken lassen.
Herr Fricke beantragt zur Beschlussfassung im Namen der SPD-Fraktion die geheime Abstimmung in getrennten Abstimmungen zu 1 und 2.
Herr Stahl merkt an, dass gemäß § 18 Absatz 5 der Geschäftsordnung des Kreistages eine geheime Abstimmung erfolgen muss, wenn es mindestens ein Drittel der anwesenden Kreistagsmitglieder verlangt. Dabei sei außerdem zu beachten, dass die geheime Abstimmung Vorrang zur namentlichen Abstimmung hat.
Bei der Anzahl von 41 anwesenden Kreistagsmitgliedern bedarf es somit einer Zustimmung von 14 Personen. Folglich lässt er über die geheime Abstimmung abstimmen:
Aus den Reihen der anwesenden Kreistagsmitglieder stimmen 14 von 41 Personen der geheimen Abstimmung zu. Damit ist die Voraussetzung zur geheimen Abstimmung erfüllt.
Zur Vorbereitung auf die geheime Abstimmung bestimmt Herr Stahl die Kreistagsabgeordneten Hahn und Weber zu Wahlhelfern und unterbricht zur Vorbereitung des Wahlganges für 5 Minuten die Sitzung.
Er erläutert den Abstimmungsgang wie folgt:
In zwei Durchgängen werden in alphabetischer Reihenfolge die anwesenden Kreistagsmitglieder aufgerufen sich zur Abstimmung in die vorgesehene Wahlkabine zu begeben. Dort erhalten sie von den beiden Wahlhelfern den jeweiligen Stimmzettel. Dem Beschlussvorschlag 1 wird die Stimmzettelfarbe Pink zugeordnet und dem 2. Beschlussvorschlag die Stimmzettelfarbe Gelb. In die vorgesehene Wahlurne sind die Stimmzettel jeweils nach dem Ausfüllen zu werfen. Die Auswertung erfolgt am Ende des gesamten Abstimmungsverfahrens.
Sodann wird mit dem Abstimmungsverfahren begonnen und Herr Stahl verliest die jeweiligen Beschlussvorschläge. Die Abstimmung erfolgt wie zuvor genannt. Im Anschluss erklärt er den Abstimmungsprozess für beendet. Zur Auszählung der Stimmen durch die Wahlhelfer wird die Sitzung für weitere 10 Minuten unterbrochen.
Der Kreistagsvorsitzende verkündet das Abstimmungsergebnis wie folgt: - zu Beschlussvorschlag 1: 23 Ja-Stimmen, 17 Gegenstimmen und 1 Stimmenenthaltung - zu Beschlussvorschlag 2: 20 Ja-Stimmen, 21 Gegenstimmen
Damit ergeht seitens des Kreistages folgender geänderter
Beschluss:
"1. Der Landkreis Helmstedt fällt den Grundsatzbeschluss zur Verlegung des Gymnasiums am Bötschenberg nach Königslutter am Elm. Die Verwaltung wird diesbezüglich beauftragt diesen Schritt zu beplanen, umzusetzen und zu berichten.
2. Der Landkreis Helmstedt fällt keinen Grundsatzbeschluss zur Einrichtung einer gymnasialen Oberstufe an der Giordano-Bruno-Gesamtschule Helmstedt."
|