Neubau von Rettungswachen an Standorten in Schöningen und Gr. Twülpstedt
- Mündlicher Bericht -
Protokoll:
Herr Wächter stellt im Rahmen einer Präsentation die Errichtung der Rettungswachen in Groß Twülpstedt und Schöningen vor.
Baubeginn der Rettungswache in Groß Twülpstedt sei der 05.03.2021 gewesen. Das Bauvorhaben sei weitgehend reibungslos verlaufen, so dass im Februar 2022 die Restarbeiten abgewickelt werden konnten und die Fertigstellung am 29.05.2022 erfolgt sei. In wenigen Wochen werde der Einzug in die neuen Räumlichkeiten stattfinden. Der alte Standort der Rettungswache in der Hausmeisterwohnung der Velpker Schule werde damit aufgegeben.
Zur Rettungswache in Schöningen führt Herr Wächter aus, dass der Bauvorschritt, trotz der etwas problematischen Beschaffenheit des felsigen Baugrundes, weitgehend zeitgleich zu der Rettungswache Groß Twülpstedt erfolgt sei. Durch den Einbruch und den Diebstahl der kompletten Photovoltaikanlage sowie der Heizung sei es zu einem Stillstand der Baumaßnahme gekommen. Die Fertigstellung sei im Mai 2022 dennoch erfolgt.
Die Raumaufteilung, die Ausstattung sowie das Schleusensystem („Schwarz/Weiß-Trennung“) beider Rettungswachen wurden anhand von Fotos dargestellt.
Herr Wächter bietet den Ausschussmitgliedern an, die neuen Räumlichkeiten bei Interesse bei einem Ortstermin zu besichtigen.
Herr Spindler bedankt sich für den interessanten und informativen Vortrag.
Herr Dinter fragt, ob die Ausstattung sowie die Personalausstattung der Rettungswache nach Schlüsseln erfolge und aus welchem Grund behindertengerechte Toiletten vorgehalten würden.
Herr Wächter erläutert, dass die Ausstattung nach DIN-Norm erfolge und deshalb auch barrierefreie Toiletten vorgehalten werden müssten.
Zur Personalausstattung führt Herr Wächter aus, dass ausschließlich Rettungssanitäter/innen, Rettungsassistent/innen und Notfallsanitäter/innen nach einem Personalschlüssel vorzuhalten seien. In Groß Twülpstedt werde ein Rettungswagen 24 Std. an 365 Tagen im Jahr mit zwei Mitarbeitern bzw. Mitarbeiterinnen eingesetzt. In Schöningen ein Rettungswagen 24 Std. an 365 Tagen im Jahr mit zwei Mitarbeitern bzw. Mitarbeiterinnen und ein weiterer Rettungswagen 12 Std. tagsüber mit weiteren zwei Kräften.
Auf eine Nachfrage von Herrn Weihe bestätigt Herr Wächter, dass es insgesamt 3 Toiletten gebe und die barrierefreie Toilette keine Geschlechtertrennung vorsehe.
Frau Dannehl fragt, ob die Photovoltaikanlagen beider Rettungswachen nur für den Eigenverbrauch angelegt seien.
Herr Wächter bestätigt dieses.
Herr Weihe fragt nach den Kosten der Rettungswachen.
Herr Wächter führt aus, dass die Kosten der Rettungswachen aufgrund der speziellen Standortgegebenheiten geringfügig variierten. Letztendlich könne festgehalten werden, dass die Kosten bei insgesamt etwa 2 Mio. EUR für beide Rettungswachen lägen.
Herr Täger ergänzt, dass die Entwürfe und Kostenkalkulationen der Rettungswachen mit den Kostenträgern, d.h. den Krankenkassen und Unfallversicherungen, im Vorfeld abgestimmt worden seien. Durch die Abrechnung der Rettungsdiensteinsätze werden die Rettungswachen über einen Zeitraum von 35 Jahren vollumfänglich refinanziert.
Herr Spindler bedankt sich für die ausführlichen Erläuterungen und fragt, ob weitere Fragen bestehen.
Herr Dinter erkundigt sich nach der Personalgewinnung.
Herr Wächter bestätigt, dass die Personalgewinnung ein bundesweites Problem darstelle. Attraktive Arbeitsbedingungen, zu der moderne und zeitgemäße Rettungswachen erheblich beitragen würden, seien ein Zugpferd, von dem man sich erhoffe, auch künftig geeignetes Fachpersonal akquirieren zu können. Hinzu komme, dass man eigenes Personal ausbilde.
Daraufhin fragt Herr Dinter, ob ein Personal-Notfall-Pool vorhanden sei.
Herr Wächter teilt mit, dass man durch die Aushilfskräfte aus den Berufsfeuerwehren gut aufgestellt sei.
Frau Dannehl fragt, was nach Inbetriebnahme der neuen Rettungswachen mit den alten Standorten der Rettungswachen passiere.
Herr Wächter antwortet, dass für beide Standorte die Rückführung in die ursprüngliche Nutzung vorgesehen sei.
Abschließend erkundigt sich Herr Hartung zum Ablauf der „Schwarz/Weiß-Trennung“ in den Rettungswachen.
Herr Wächter führt aus, dass in den Schleusen Behälter mit Infektionssäcken für die kontaminierte Kleidung vorgehalten würden. Über eine Spezialfirma würden die Säcke abgeholt und die Kleidung gereinigt.
Herr Spindler bedankt sich für die Ausführungen und hält abschließend fest, dass der Ausschuss zu gegebener Zeit gern das Angebot von Herrn Wächter annehmen und eine Rettungswache besichtigen sollte.
Protokollnotiz: Die Präsentation zum Neubau der Rettungswachen ist im Ratsinformationssystem elektronisch verfügbar.
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